St. Gertrudisbote

66. Jahrgang - Dezember 2011



„DAS WORT IST FLEISCH GEWORDEN…

und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14). Diese gewaltige Botschaft wird uns am Weihnachtstag verkündet. Doch was will das besagen, dass das Wort Fleisch geworden ist? Warum spricht der Evangelist Johannes nicht davon, dass Gottes Sohn geboren wurde, so wie es der Engel gegenüber Maria tut? (Lk 1,35) Die Weihnachtsbotschaft des hl. Johannes macht den Eindruck von Erhabenheit und Tiefe. Aber sie hat es schwerer, unsere Herzen zu erreichen. Das gelingt der anschaulichen Schilderung des hl. Lukas leichter, die wir in der Christmette hören: Josef und Maria, die Krippe und Bethlehem, Ochs und Esel ‒ Sie haben unser Bild von Weihnachten geprägt. Und doch lohnt es sich, auch Johannes zu Wort kommen zu lassen. Seine Botschaft macht uns auf das tiefe Geheimnis aufmerksam, das uns in Bethlehem begegnet.

Das „Wort“ in der Heiligen Schrift


Das zu verstehen wird leichter, wenn wir uns etwas in die Heilige Schrift vertiefen. Wir heute erleben oft: Worte sind Schall und Rauch; was gestern galt, hat heute schon keinen Bestand mehr. Solche Erfahrungen gab es in den Kulturen der Alten Welt gewiss auch. Und doch hatten sowohl die Hebräer wie die Griechen großen Respekt vor dem Wort. Das hebräische dabar konnte nicht nur ‚Wort‘ in unserem Sinne bedeuten, sondern auch ‚Tat‘, ‚Gefühl‘ und ‚Geist‘. Und das griechische logos meinte nicht nur die ‚Rede‘, sondern auch die ‚Vernunft‘, die sich in der Rede äußert, ja selbst jene Vernunft, „die die Welt im Innersten zusammenhält“, wie es bei Goethe heißt.
Dieser hohen Wertschätzung des Wortes entspricht es, wenn wir im biblischen Schöpfungsbericht mehrfach lesen: „Gott sprach ‒ und es geschah.“ Durch sein Wort bringt Gott die Welt hervor. Gottes Wort ist Tat, die Wirklichkeit schafft. Es verändert auch die Menschen. Immer wieder finden wir in der Schrift Wendungen wie diese: „Da erging das Wort des Herrn an ... Abraham ... Samuel ... Elija.“ Durch sein Wort schafft Gott in den Menschen, die er anredet, etwas Neues. So fasst der Prophet Jesaja eine vielfältige Erfahrung des Volkes Israel zusammen, wenn er als Sprecher Gottes verkündet: „Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe“ (Jes 55,10f.). Gottes Wort erscheint hier wie ein Bote, der ausgesandt wird und einen göttlichen Auftrag erfüllt.
All das klingt an, wenn wir am Weihnachtstag aus dem Evangelium hören: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst“ (Joh 1,1-5). Mit diesen wenigen Worten fasst Johannes zusammen, was uns das Alte Testament berichtet: die Erschaffung der Welt, Gottes Wirken in Israel und bei allen Menschen. Immer schon hat Gott durch dieses Wort gehandelt, das schon im Anfang bei ihm war. An Weihnachten gibt es von ihm noch einmal etwas ganz Neues zu berichten: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14). Doch dieses Wort, das nun Fleisch geworden ist, ist kein bis dahin unbekanntes Wort, sondern dasselbe, das auch zuvor schon in vielfältiger Weise „geschehen“ ist und sich „ereignet“ hat.

Die Schrift als Leib des Wortes


Die Kirchenväter können uns helfen, mit dieser Seite der biblischen Botschaft vertrauter zu werden. So sagt Origenes zu der Stelle „Das Wort des Herrn erging an Ezechiel“ (Ez 1,3): „Dieses Wort des Herrn ist jenes, das am Anfang beim Vater war, das Gott Wort, das die Glaubenden vergöttlicht“ (In Ez 1,9). Das bedeutet: Die Berufung des Propheten wirkte Gott durch eben jenes Wort, das schon im Anfang war und durch das alles geworden ist. Aber auch jetzt handelt Gott durch dieses Wort an uns, den Glaubenden und vergöttlicht uns, wie der Kirchenvater sagt. Es ist immer dasselbe Wort, durch das Gott wirkt. Und so sind denn die vielen Worte, die Ezechiel sprechen und schreiben sollte, letztlich Worte des einen Wortes, Worte dessen, der das Wort ist. Umgekehrt sprechen alle Worte der Propheten über dieses eine Wort. Jesus sagt: „Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab“ (Joh 5,39). Jesus verweist uns hier nicht auf ein einzelnes Buch des Alten Testamentes, sondern auf alle. Alle betreffen ihn.
Die Kirchenväter verdeutlichen diesen Zusammenhang zwischen dem einen Wort und den vielen Worten der Heiligen Schrift durch einen Vergleich mit der Inkarnation: Wie die Menschheit Christi vom ewigen Wort Gottes erfüllt und durchdrungen war, so waren zuvor schon die Worte der Propheten von diesem ewigen Wort Gottes erfüllt und durchdrungen. Bevor es eine Fleischwerdung des Wortes aus der Jungfrau Maria gab, gab es schon eine Fleischwerdung des Wortes in den Worten der Propheten, die in der Heiligen Schrift gesammelt sind. So sagt uns der hl. Irenäus v. Lyon: „Überall in den Schriften ist der Sohn Gottes ausgesät.“ Und von Origenes hören wir: „Betrachte die Schrift als einen einzigen vollkommenen Leib des Wortes.“ Das Buch der Heiligen Schrift, das wir in unseren Händen halten, ist also dem Leib des Jesuskindes zu vergleichen, das in der Krippe von Bethlehem liegt.

Gott neigt sich herab


Dank dieses Zusammenhanges kann uns der Blick auf den Menschen Jesus helfen, auch die Heilige Schrift in ihrer Eigenart tiefer zu verstehen. Der hl. Augustinus wandte sich einmal mit diesen Worten an seine Gemeinde: „Erinnert euch: ein einziges Wort Gottes ist ausgeweitet (dilatatus) in allen Schriften, ein einziges Wort hallt wider im Mund aller Hagiographen, jenes, das im Anfang bei Gott ist und keiner Silben bedarf, weil es der Zeit nicht unterworfen ist. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn es aus Herablassung angesichts unserer Schwachheit sich bis zur Vervielfältigung unserer menschlichen Töne herabneigt, da es sich ja auch dazu herbeilässt, die Schwachheit unseres Leibes anzunehmen.“ Sowohl die Fleischwerdung im Wort der Schrift wie die Fleischwerdung im Menschen Jesus sind also Ausdruck einer Herablassung, in der Gott uns Menschen entgegenkommt und sich uns anpasst. Augustinus sagt: Gott beugte sich hier „gewissermaßen nieder zu den am Boden Liegenden, um Menschen aller Art vertraut zu werden“. Durch die vielen Worte der Schrift passt sich Gott der Eigenart unseres Geistes an, der vieler Worte bedarf, um durch vielfältiges Bemühen zu einer Ahnung von dem einen und ewigen Geheimnis Gottes zu gelangen. Ebenso passt sich Gott durch den sichtbaren Leib Jesu uns Menschen an, die wir als Sinneswesen gewohnt sind, zu sehen, zu hören und zu fühlen. Durch das, was bei Jesus sichtbar und hörbar ist, durch seine Taten und Worte, führt er uns hin zu dem, was alles Sehen und Hören übersteigt, nämlich zur Wirklichkeit Gottes selbst. Philippus bat Jesus: „Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.“ Jesus aber antwortete ihm: „Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Joh 14,8f.).

Der oberflächliche Blick und das Geheimnis


Damit stoßen wir zugleich auf eine weitere Ähnlichkeit zwischen der Heiligen Schrift und Jesus: Bei beiden zeigt sich ihre eigentliche Botschaft nicht schon dem oberflächlichen Blick. Sie bergen in sich ein Geheimnis, das sich nur einem gläubigen und liebenden Schauen öffnet. Treffend hat es Origenes beschrieben: „In den letzten Tagen erhielt das Wort Gottes von Maria einen Leib und trat in die Welt ein. Ein anderes war das, was man an ihm sah, ein anderes, was man begriff, denn der fleischliche Anblick war allen offenbar, während die Erkenntnis seiner Gottheit nur einer kleinen Schar aufgespart war. Ebenso verhielt sich das Wort Gottes, als es sich durch die Propheten oder den Gesetzgeber an die Menschen wandte: es tat es nicht ohne angemessene Gewänder. Wie er dort vom Schleier des Fleisches verhüllt war, so hier mit dem Schleier des Buchstabens.“ Möge sich am Weihnachtsfest, dem wir jetzt entgegengehen, der Schleier, der über dem Wort Gottes liegt, erneut ein Stück weit heben, so dass wir immer tiefer eintreten dürfen in das Geheimnis seiner Liebe!

P. Augustinus Weber OSB

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Aus unserer C H R O N I K :

Am Fest der Verklärung Christi, am 6. August, feierte einer der drei Neupriester unseres Bistums mit uns das Konventamt: Karl-Christian Snethlage spendete am Schluß auch gerne den Primizsegen, sowohl in allgemeiner Form, als auch einzeln. Möge Gott seinen weiteren Lebensweg und Dienst segnen!
M. Bernarda gratulierten wir am Vorabend des 20.8. zu ihrem Namenstag. Zu Bildern der Jakobsleiter wurde uns in Gegenüberstellung zu Benedikts Demutsstufen Bernhards Lehre von den Hochmutsstufen nahe gebracht. Bilder verschiedenster Darstellungen der Jakobsleiter veranschaulichten die Gedanken.
Sehr bereichernd war auch die Predigt, die uns am Festtag selbst Msgr. Dr. Bernhard Kirchgessner aus Passau hielt. Er ist ein ausgewiesener Kenner seines heiligen Namenspatrons und verstand es in sehr gut nachvollziehbarer Weise, Kerngedanken in acht Stufen eines geistlichen Weges darzustellen. Bei einer anschließenden Gesprächsrunde mit Herrn Dr. Kirchgessner im großen Sprechzimmer erfuhren wir noch mehr Interessantes und Beeindruckendes aus seinem Leben und von seiner Arbeit im Exerzitien- und Bildungshaus Spectrum Kirche in Passau.
Der Tag klang aus bei fröhlichem Eisessen am Löwenbrunnen hinter dem Schloss. Er wurde in diesem Jahr als Brunnen mit Wasserzirkulation wieder in Betrieb genommen – und mit sieben Goldfischen „belebt“!
Im August herrschte Hochbetrieb in unserem Gästehaus. Neben vertrauten Stammgästen wie P. Guido Kreppold mit seiner „Traumgruppe“ durften wir heuer erstmals eine Gästegruppe aus dem Eichsfeld bei uns begrüßen. Bei einer Fortbildungstagung des caritativen Pflegedienstes konnte sich auch Sr. Paula mit ihrem Wissen zur Patientenverfügung einbringen.
Den besonders erfreulichen Abschluss des Ferienmonats bildeten die Oblatentage von 25. bis 28.8.. In ihrem Rahmen legte Frau Förster aus Bischofsheim ihre Oblation ab, und Frau Schuppert aus Bad Reichenhall begann die Probezeit. In den letzten Jahren ist wieder ein reges Interesse am Oblatentum spürbar geworden. Die Anbindung an die Glaubens- und Gebetsgemeinschaft unseres Klosters wird als Bereicherung des eigenen geistlichen Lebens erfahren.
Am 1. September begann das neue Kindergartenjahr, erstmals mit der gerade rechtzeitig fertig gewordenen Krippengruppe. Einen dunklen Schatten auf diesen mit viel Elan von seiten der Gemeinde geplanten und finanzierten Neubeginn warf die sehr schwere Erkrankung der leitenden Erzieherin, Frau Wimmer. Das war ein Schlag für sie, aber auch für das ganze Team.
Sr. Teresa nahm von 5. bis 9.9. an der Jahrestagung der Ökonominnen bei den Franziskanerinnen in Reute teil. Es ging diesmal um Datenschutz, strategisches Vermögensmanagement, Macht und Ohnmacht im Amt der Ökonomin, Aktuelles aus dem Haus der Orden und mehr. Ein Ausflug am letzten Nachmittag führte die 67 Teilnehmerinnen zu den Franziskanerinnen nach Bonlanden (Krippenmuseum) und in die Kartause Buxheim.
Unser Landrat Franz Meyer besuchte uns am 7.9.. Er wollte damit seine Wertschätzung für Dasein und Dienst der Klöster im Passauer Land zum Ausdruck bringen und überreichte M. Bernarda den silbernen Teller des Landkreises. Nach Gespräch und Blick ins Gästehaus war noch eine Begegnung mit dem Konvent möglich.
Alle Jubilarinnen und Jubilare der im Bistum Passau vertretenen Ordensgemeinschaften wurden – wie auch im Vorjahr – zu einer zentralen Feier am 10.9. nach Passau eingeladen. Dort feierte Bischof Wilhelm ein Pontifikalamt, dann folgte das Mittagessen bei den Schwestern der Congregatio Jesu in St. Nikola, und schließlich endete dieser besondere Tag mit einem Orgelkonzert im Dom. Von uns waren Sr. Adelgundis (75. Profeßtag im November) und Sr. Lioba dabei (50. Profeßtag im April). M. Bernarda und Sr. Veronika begleiteten sie.
Die zentrale Veranstaltung am Tag des offenen Denkmals im Landkreis Passau fand am 11.9. in Neukl (Bad Griesbach) statt. Die stattliche Hofkapelle gleichen Namens wurde 1864 erbaut und vor zwei Jahren vom Ur-Ur-Urenkel des Erbauers grundlegend saniert. M. Bernarda und Sr. Magdalena fuhren am Nachmittag zu einer Führung dorthin.
Am Samstag, 17.9. nahmen Sr. Veronika und Sr. Magdalena am Studientag der AGOP teil. Gastgeber war die Benediktinerabtei Schweiklberg in Vilshofen, und als Referentin konnte Fr. Mag. Carina Spernbour-Näpflin vom Kardinal-König-Haus in Wien gewonnen werden. Die gut 100 TeilnehmerInnen arbeiteten mit ihr zum Thema: "Zeit der Orden"- vorbei? ....und siehe, WIR LEBEN!!!! JESUS CHRISTUS---GRUND GENUG. In den Blick genommen wurden Gründungszeit und Aufgaben der einzelnen Ordensgemeinschaften, die heutige Situation als eine Zeit des Umbruchs und damit der Chance zu Veränderungen und Neuaufbrüchen. Welche Aufgaben der Orden sind überholt? Welche Anforderungen stellen die Zeit und die Menschen heute an die Orden? Welche Modelle von Ordensleben gibt es und wie kann die Zukunft gestaltet werden? All dies wurde von Fr. Spernbour-Näpflin in kurzen Einführungen vorgetragen und dann anhand von erläuternden Texten, die an alle ausgeteilt wurden, im Gespräch in Kleingruppen vertieft. Den Abschluß dieses für alle TeilnehmerInnen sichtlich anregenden Tages bildete eine eucharistische Andacht in der schönen Abteikirche.
Sr. Lioba vollendete am Sonntag, 25.9. ihr 80. Lebensjahr. Ganz dazu passend feierten wir am selben Tag ein vorgezogenes Erntedankfest.
Während im Ferienmonat August wie gewohnt hauptsächlich Einzelgäste zur Erholung zu uns kamen, waren es im September und im Oktober vor allem Gruppen, die unser Gästehaus nutzten: Der Klosterarbeiten-Kurs von Frau Keller aus Deggendorf, ein Logotherapiekurs unter Leitung von Sr. Renata Lauber CJ (Regensburg), ein Seminartag mit dem Passauer Dogmatiker Prof. Stinglhammer und die Priesteramtskandidaten des Bistums zu Exerzitien mit Pater Mirko Legawiec.
M. Bernarda nahm von 10. bis 15. Oktober an der Tagung für die Priorinnen und Äbtissinnen der benediktinischen Frauenklöster im deutschen Sprachraum teil. Sie fand diesmal in der Zisterzienserinnen-Abtei St. Marienthal (Ostritz) statt, wo auch im Mai schon die Cellerarinnen zu Gast gewesen waren. Dr. Franz Ortkemper, der frühere Leiter des Katholischen Bibelwerks Stuttgart, hielt Referate zur Schriftauslegung. Wertvoll war auch der Austausch untereinander.
Sr. Edelburga beging an unserem Kirchweihfest (15.10.) ihren 50. Professtag. Wie schon bei Sr. Lioba, so war auch bei ihr wegen der angeschlagenen Gesundheit keine große Feier möglich. Pater Augustinus unterstrich bei der Statio – an das Festgeheimnis des Tages anschließend -, dass sie ein treu tragender Stein im Haus unserer Gemeinschaft ist und als unsere derzeit einzige Organistin einen wertvollen Beitrag zu unserem Gotteslob leistet. Wir alle danken ihr dafür von Herzen!
Sr. Adelgundis Professtag jährte sich am 3. November zum 75. Mal: Ein ganz seltenes Jubiläum! Leider erlaubte ihr Gesundheitszustand keine Feier, aber im Konventamt und auf der Infirmerie, wo sie nun betreut wird, dankten wir mit ihr und für sie.

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Liebe Angehörige, liebe Vereinsmitglieder, Wohltäter und Freunde unserer Abtei, liebe Schwestern und Brüder!
ein ereignisreiches Jahr geht seinem Ende entgegen. Jedes Jahr neu und doch wieder jedes Jahr anders singen wir zu Beginn des Advents:“Seht, der Herr kommt.“ Ein Wort aus der Apokalypse hat uns begleitet: „Ich habe eine Tür vor dir geöffnet“ – In der Rückschau erkennen wir manche Türen, die sich geöffnet haben: Türen der Freude, aber auch Türen des Leids. Das gilt nicht nur für jede, jeden von uns, sondern auch für die Kirche insgesamt.
„Was verleiht mir Flügel, was verleiht uns Flügel, in dieser Zeit standzuhalten? Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, und im Brotbrechen und im Gebet‘(Apg2,46)…Aufs erste ein paradiesisches Bild – aber die Apostelgeschichte schreibt auch offen über Konflikte. Das Wesentliche war: sie blieben aber beständig. (D. Lienau)* Wir begegnen hier dem Bleiben bei Johannes, dem Bleiben und Ausharren bis unter das Kreuz.
In diesem Jahr besteht unser Verein 85 Jahre: 1926 in einer armen Zeit gegründet. Wie viele Menschen haben seither unsere Abtei mitgetragen durch finanzielle Unterstützung und noch mehr durch ihr Gebet und ihr Interesse an allen Geschehnissen. In diese Jahre fiel u.a. auch der Kirchbau 1947-1949, ebenfalls in einer schweren Zeit.
So möchte ich auch heute wieder Ihnen allen ein aufrichtiges Vergelt’s Gott sagen und Sie weiterhin um Ihre Treue zu unserem Haus bitten. Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und Gottes Schutz ins neue Jahr.



Ihre dankbare

M. Bernarda Schmidt OSB

(Äbtissin)