St. Gertrudisbote

61. Jahrgang - Dezember 2006



Vom Wort, das Fleisch geworden ist

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott", so beginnt das Evangelium nach Johannes (Joh 1, 1f.). Jedes Jahr hören wir diese erhabenen Worte in der Festmesse vom Weihnachtstag. Doch wie nahe kommen sie uns? Erreichen sie auch unser Herz und unseren Verstand? Der heilige Johannes hat es da wohl schwerer als der Evangelist Lukas, dessen Weihnachtsbotschaft in der Heiligen Nacht erklingt. Die vergebliche Herbergssuche, die Hirten auf dem Feld, der Gesang der Engel, das neugeborene Kind in der Krippe, Maria und Josef an seiner Seite, Ochs und Esel im Stall: all das rührt unser Herz ganz unmittelbar an und bringt unser menschliches Empfinden zum Schwingen. Der Prolog des Johannesevangeliums dagegen klingt zwar geheimnisvoll und erhaben, aber auch irgendwie ungewohnt und fremd. Er erschließt sich nicht so leicht in seinem Sinn. Was soll das heißen, dass das Wort Fleisch geworden ist? Warum gerade das Wort? In einer berühmten Szene des Faust hat Goethe diese Schwierigkeit sichtbar gemacht. Dr. Faust kommt da auf die Idee, das Neue Testament zu übersetzen. Er schlägt das Johannesevangelium auf und liest: "Im Anfang war das Wort." Doch da stockt er schon: "Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen, / Ich muß es anders übersetzen, / Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin. / Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn." Indes kommen die Zweifel damit noch nicht zur Ruhe: "Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft? / Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft!" Aber auch das hält kritischer Prüfung nicht stand. Und so schreibt Dr. Faust schließlich nieder: "Im Anfang war die Tat!"
Dieses Selbstgespräch des legendären Gelehrten macht treffend unsere Schwierigkeit deutlich, das entscheidende Wort der johanneischen Weihnachtsbotschaft recht zu verstehen: "Logos". Wir kennen diese Vokabel zwar aus manchen Fremdwörtern wie der berühmten "Logik" oder den vielfältigen "Logien", von der Theo-logie bis zur Bio-logie. Doch findet sich in unseren modernen Sprachen kein Begriff, der in seiner Fülle und Weite dem entsprechen würde, was das griechische "Logos" zum Ausdruck bringt. Wir können uns dieses Wort nur nach und nach erschließen, indem wir es in seinen verschiedenen Sinndimensionen gleichsam durchbuchstabieren, ähnlich wie Dr. Faust es getan hat.
Einen bedeutenden Beitrag auf diesem Weg verdanken wir Papst Benedikt XVI. Bei seiner Vorlesung in Regensburg brachte er eine weitere Dimension in der Bedeutung des Wortes "Logos" zum Klingen, die von Goethes Faust nicht bedacht wurde. Doch gerade sie ist für das christliche Gottesbild von großer Tragweite. Wenn Johannes im Prolog seines Evangeliums davon spricht, dass "im Anfang das Wort" war, dann bezieht er sich damit auf den Beginn des biblischen Schöpfungsberichtes zurück, wo es heißt: "Gott sprach, und es ward" (Gen 1,1). Das aber bedeutet, so Papst Benedikt, dass Logos "Vernunft und Wort zugleich ist - eine Vernunft, die schöpferisch ist und sich mitteilen kann, aber eben als Vernunft." Welches Gewicht diese Aussage hat, wird deutlich, wenn der Papst dann fortfährt: "Johannes hat uns damit das abschließende Wort des biblischen Gottesbegriffs geschenkt, in dem alle die oft mühsamen und verschlungenen Wege des biblischen Glaubens an ihr Ziel kommen und ihre Synthese finden."
Wenn Gott in diesem Sinne Logos ist, Vernunft und Wort zugleich, dann hat das Auswirkungen auf die Gestalt des Glaubens und des Christseins. Papst Benedikt erinnert hier an einen Dialog, den der byzantinische Kaiser Manuel II. Palaeologos (1391 bis 1425) mit einem Perser hielt. Darin wandte sich der Kaiser gegen die Tendenz des Islam, den Glauben durch das Schwert zu verbreiten. Glaubensverbreitung durch Gewalt ist widersinnig. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. "Gott hat kein Gefallen am Blut", sagte er, "und nicht vernunftgemäß, nicht 'mit dem Logos' zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider.... Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung." Auch wir Christen heute stimmen diesen Worten des Kaisers zu. Der Gott, an den wir glauben, ist kein Willkürgott, der in unberechenbarer und undurchschaubarer Weise Dekrete erlassen und blinden Gehorsam fordern würde Wir dürfen vielmehr darauf vertrauen, dass unser Sinn für das Wahre und Gute, unsere Vernunft, ein - wenn auch durch die Sünde getrübter - Spiegel für das Wesen Gottes selbst ist. "Der wahrhaft göttliche Gott", so führte Papst Benedikt in der Vorlesung aus, "ist der Gott, der sich als Logos gezeigt und als Logos liebend für uns gehandelt hat. Gewiß, die Liebe "übersteigt", wie Paulus sagt, die Erkenntnis und vermag daher mehr wahrzunehmen als das bloße Denken (vgl. Eph 3, 19), aber sie bleibt doch Liebe des Gottes-Logos, weshalb christlicher Gottes-dienst, wie noch einmal Paulus sagt, "logike latreia" ist - Gottesdienst, der im Einklang mit dem ewigen Wort und mit unserer Vernunft steht (vgl. Röm 12, 1)."
Werfen diese Gedanken nicht helles Licht auf die Botschaft der Weihnacht? Der Gott, der durch Maria Fleisch geworden ist, ist Logos, ist allumfassende Vernunft und allumfassende Tat. Er ist gekommen, um unsere kleine menschliche Vernunft, ja unser ganzes Wesen aufzurichten, zu reinigen und zu befreien. Daraus ergibt sich von selbst eine ganze Spiritualität des christlichen Lebens. Nicht Gewalt und Drohung, nicht blinder Gehorsam und Zwang haben hier das Sagen, sondern Vernunft und Achtung vor der Person des anderen. Es ist in der Tat eine beglückenden und befreiende Kunde, die Johannes uns zuruft, indem er sagt: "Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. ... Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht." (Joh 1,14.18)

Pater Augustinus Weber OSB, Spiritual


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Aus unserer C H R O N I K :

Am 16. August durfte unsere Sr. Gertrudis in erstaunlicher Rüstigkeit ihren 90. Geburtstag feiern! Eine große Schar von Verwandten, Freundinnen und Bekannten war unserer Einladung zu Mittagessen und Kaffee gefolgt und beschloss das frohe Beisammensein mit der gemeinsam mit uns gesungenen Vesper. Sr. Gertrudis hat sich sehr über diesen gelungenen Tag gefreut - und wir danken Gott mit ihr!
Wegen akuter Beschwerden mussten wir unsere Sr. Fabiana am 17.8. ins Krankenhaus nach Rotthalmünster bringen. Gut eine Woche danach konnte sie wieder entlassen werden, doch bedarf sie jetzt mehr denn je der Pflege auf unserer Krankenstation.
M. Bernarda's Namenstag (20.8.) fiel in diesem Jahr auf einen Sonntag, sodass der hl. Bernhard von Clairvaux nicht zu liturgischen Ehren kam. Aber selbstverständlich haben wir uns am Nachmittag eine fröhliche gemeinsame Kaffeetafel gegönnt und gingen dann zur feierlichen Gratulation. Sr. Andrea gab stellvertretend für uns alle dem Wunsch Ausdruck, M. Bernarda möge sich stets von dem lebendigen Licht führen lassen, das der Herr selber ist. Dann richteten wir in unserem kleinen 'Festopus' die Aufmerksamkeit auf Leben und Werk der hl. Äbtissin Hildegard von Bingen, die ja Bernhard v. Clairvaux begegnet ist. Einer der schönsten Wandbehänge von Sr. Adelgundis, der seit kurzem im Kreuzgang gegenüber dem der hl. Gertrud hängt, hatte dazu angeregt. Ausgewählte Texte und Musik führten zu der ermutigenden 'Quintessenz': "Sei ein Spiegel des Lebens, sei Abbild Gottes, sei ganz!"
Vom 29.8. bis zum 1. September bot Pater Augustinus Tage der Einkehr an, die unter dem Leitgedanken "Der Psalter - ein geistlicher Weg" standen. Am Beispiel ausgewählter Psalmen betrachteten die Teilnehmer, wie sich durch den Psalter Linien eines geistlichen Weges ziehen, die von der Grundentscheidung am Anfang bis zum Erlangen des Zieles führen.
Es folgten die Einkehrtage unserer Oblatengemeinschaft. Am Sonntag hätte Frau Inge Mayer ihr 25jähriges Oblations-Jubiläum feiern können, doch war es ihr leider nicht möglich zu kommen.
Am 1.9. war es Sr. Viktoria, die wegen akuter Beschwerden ins Krankenhaus Rotthalmünster gebracht werden musste. Nach dem erforderlichen großen Eingriff, den sie erstaunlich gut überstand, konnte sie bereits am 13. zu uns zurückkehren war seitdem wieder in der Obhut unserer Krankenschwestern.
Sr. Teresa vertrat in ihrer Eigenschaft als stellvertr. Vorsitzende der Cell-AG diesen Kreis bei der AGÖ-Tagung vom 4. bis 8.9. in Reute. Inhaltlich ging es dort in diesem Jahr um Tarifrecht im Rahmen des kirchlichen Arbeitsrechts, um Fragen rund um die Gemeinnützigkeit, um das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und um aktuelle Fragen aus dem Sozialversicherungsrecht.
Zur selben Zeit war zu 'Urlaubstagen mit der Bibel' in unser Gästehaus eingeladen. Sr. Veronika begleitete die Teilnehmerinnen unter dem Motto "Durch Dein Wort belebe mich" (Ps 119,25) und wollte so hinführen zu einem vertrauteren Umgang mit dem "Buch der Bücher".
Tags darauf, am 9.9. begann der Pastoral-Besuch unseres Papstes Benedikt in seiner bayerischen Heimat. Wir verfolgten das Geschehen der kommenden Tage mit lebhaftem Interesse und großer Freude. Ein ganz besonderes Geschenk war es für M. Bernarda und sechs weitere Schwestern, am Montag, 11.9. zu Messe und Vesper nach Altötting fahren zu dürfen. Das tiefe Erleben einer großen glaubensfrohen Gemeinschaft, die beeindruckende Persönlichkeit des Heiligen Vaters und seine wertvollen Ansprachen werden noch lange in bester Erinnerung bleiben! Und wer weiß: Vielleicht war Sr. Gertrudis mit ihren 90 Jahren sogar die älteste Teilnehmerin am Platz! Unser Ministrant Tobias Hofer hatte zuvor für die Daheimgebliebenen im 'Roten Saal' einen Beamer aufgebaut, sodass die Fernsehübertragungen wie auf Großbildschirm zu sehen waren - dafür ein herzliches Vergelt's Gott!
Sr. Magdalena durfte am 16.9. zu einer Tagesveranstaltung ins Haus Spectrum Kirche nach Passau fahren. Unter der Überschrift "Geist und Gestalt der Liturgie" führte Domvikar Dr. Bernhard Kirchgessner in die Theologie der Liturgie ein. Das war eine Auffrischung von Bekanntem, und es gab auch manch neuen Impuls für den alltäglichen Vollzug.
Die Sternwallfahrt für Pfarrhaushälterinnen aus dem Bistum Passau hatte in diesem Jahr Tettenweis zum Ziel. Sie begann am Vormittag des 18.9. mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche und führte die rund 60 Teilnehmerinnen nachmittags zu Diavortrag und Kirchenbesichtigung zu uns.
Am Abend desselben Tages überraschte unser Bischof uns mit einem Blitzbesuch. So durften wir ihn zur Rekreation freudig in unserer Mitte begrüßen und mit einem ganz herzlichen Vergelt's Gott das Geschenk entgegennehmen, das er uns als Nachlese des Papstbesuches persönlich überbrachte: für jede Schwester ein Bild mit Widmung zum Pastoralbesuch und ein Papstrosenkranz! Damit verband Bischof Wilhelm die eindringliche Bitte, für unseren Heiligen Vater zu beten, besonders in diesen Tagen, da die islamische Welt ihrer Entrüstung und Ablehnung erschreckenden Lauf ließ!
Sr. Lioba konnte am 25.9. ihren 75. Geburtstag feiern. Wir freuten uns mit ihr, dankten Gott für Seine Treue und baten Ihn um Segen für die Zukunft. Natürlich dankten wir auch Sr. Lioba selbst, leitet sie doch als Meisterin seit über 30 Jahren unsere Steppdeckennäherei und will das fachkundig und engagiert auch weiterhin gerne tun.
Am selben Tag begann im Gästehaus der viertägige Kurs 'Klosterarbeiten', den Frau Keller aus Deggendorf nun schon zum wiederholten Mal anbot. Die zahlreichen Teilnehmerinnen arbeiteten diesmal an einem Fatschenkind nach historischem Vorbild.
Stellvertretend für M. Bernarda durfte Sr. Teresa am 28.9. der Einladung zum 4. Regensburger Ordenstreffen der Liga Bank folgen. 51 Schwestern, Patres und Brüder von Gemeinschaften aus den Bistümern Regensburg, Eichstätt und Passau erhielten eine ausgezeichnete Führung durch das Schloss Thurn und Taxis, das ja bis zur Säkularisation ein Benediktinerkloster beheimatete. Nach dem Mittagessen stand eine ebenso interessante Besichtigung der Basilika St. Emmeram auf dem Programm, wo man schließlich den erfüllten Tag mit der gemeinsam gesungenen Vesper beschloß.
Von 11. bis 14. Oktober konnten wir in unserem Gästehaus, von Frauenchiemsee her kommend, eine ungarisch-schweizerische Gruppe begrüßen. Tagesausflüge führten sie nach Passau und zu anderen schönen Zielen in der Umgebung - goldenes Herbstwetter gab es leider nicht dazu.
Am 17.10. vollendete unsere Sr. Columba ihr 90. Lebensjahr! Zwar spürt sie die Last des Alters, aber ihr Eifer für das Gotteslob ist ungebrochen, und auch im Wachsatelier tut sie treu ihren Dienst. Ihr 'Spezialgebiet' ist das Glätten der Gießnähte und Verschweißen von einzelnen Formteilen. Dank ihrer ruhigen Hand und der Erfahrung von Jahrzehnten kann das keine so gut wie sie. Mit Sr. Columba danken wir dem Herrn des Lebens und sagen auch ihr ein herzliches Vergelt's Gott!
Die Pfarrgemeinderäte von Neuhaus, Vornbach und Mittich hielten vom 20. auf den 21.10. - wie auch schon in den Vorjahren - Einkehrtage bei uns unter Leitung ihres Pfarrers und unseres ehem. Spirituals Dr. Hans Würdinger. Wir freuen uns, dass sie sich in unserem Gästehaus wieder wohlfühlten.
Am 25.10. erfuhren wir, dass Sr. Agnes' Bruder, Petrus Sung, in der koreanischen Heimat der Familie dem Krebsleiden erlegen ist. In seinem Haus lebt ein weiterer, behinderter Bruder, sodass wir nun nicht nur für den Verstorbenen beten, sondern auch darum, dass sich den Hinterbliebenen ein gangbarer Weg in die Zukunft auftut.
Unter dem Leitwort "Herr, sei mir gnädig und heile mich; denn ich habe gegen Dich gesündigt." (Ps 41, 5) lud Sr. Veronika vom 27. bis 29.10. ein. Die Teilnehmerinnen entdeckten Neues zu 'alten' Themen wie Sünde, Beichte, Versöhnung und Gnade.
Vom 28. bis 31.10. leitete Frau Brandstetter Wellness-Tage für eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern aus Landshut.
Ein ganz besonderer Tag für Sr. Adelgundis und uns alle war dann der 4. November. Das seltene Jubiläum der 70jährigen Profeß galt es zu feiern, was wir auch mit zahlreichen Gästen in Dankbarkeit und Freude taten! Da der Chefredakteuer des Passauer Bistumsblattes persönlich unter den Anwesenden war, erschein in der Ausgabe der folgenden Woche ein sehr ansprechender Artikel mit Bild, ebenso in der Passauer Neuen Presse.
Die KEB Passau bot vom 6. bis 10.11. den Kurs 'Einführung in die Logotherapie nach Viktor Frankl' unter Leitung von Sr. Renata Lauber CJ (Regensburg) an. Sehr gekonnt und anschaulich stellte die Referentin Grundgedanken der Frankel'schen Psychologie vor, welche nicht nur die körperliche und psychische Ebene des Menschen, sondern auch die geistige in den Blick nimmt. Wir sind dankbar, dass auch zwei unserer Schwestern teilnehmen durften.
Am Abend des 14.11. holte der Herr über Leben und Tod unsere Sr. Viktoria zu sich, während wir die Vigil beteten. Sie stand im 87. Lebensjahr und im 55. Jahr ihrer Profeß. Im nächsten Boten werden wir Rückschau halten auf ihr Leben. Bitte beten auch Sie für unsere liebe Verstorbene - Vergelt's Gott!


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Liebe Angehörige, liebe Vereinsmitglieder, Wohltäter und Freunde unserer Abtei, liebe Schwestern und Brüder!
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. In wenigen Tagen beginnt der Advent. Es liegt an uns, was wir aus dieser uns geschenkten Zeit machen, ob es uns gelingt, zum Wesentlichen vorzudringen. Ein Text von Papst Benedikt möge uns unsere Augen und Türen öffnen:
"Wenn Menschen glauben können, hängt es auch immer wieder daran, dass ihnen auf dem Weg ihres Lebens der Glaube lieb geworden ist, dass ihnen die Menschlichkeit Gottes durch die Menschlichkeit der Menschen erschienen ist... Advent meint die Verknüpfung von Erinnerung und Hoffnung, deren der Mensch bedarf. Er will die tiefste Erinnerung des Herzens in uns wecken - die Erinnerung an den Gott, der ein Kind wurde. Diese Erinnerung heilt, sie ist Hoffnung. Im Kirchenjahr geht es darum immer wieder die große Geschichte der Erinnerungen abzuschreiben, das Gedächtnis des Herzens zu wecken und so den Stern der Hoffnung sehen zu lernen. Die schöne Aufgabe des Advents ist es, einander Erinnerungen des Guten zu schenken und so Türen der Hoffnung zu öffnen."

Aus: Benedikt XVI., Der Segen der Weihnacht, Herder 2005.

"Und so den Stern der Hoffnung sehen zu lernen". In Ps 32 steht die wunderbare Verheißung an uns: "Ich unterweise dich und zeige dir den Weg, den du gehen sollst. Ich will dir raten, ich leite dich mit meinen Augen."
Am Ende dieses Jahres möchte ich Ihnen allen ein herzliches Vergelt`s Gott sagen für all Ihr Gebet, Ihre finanzielle Unterstützung!
Ihnen und allen, die Ihnen nahe stehen, wünsche ich eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit. Er, der Mensch geworden ist um unseretwillen, wird Ihnen ins kommende Jahr den Weg zeigen und Sie mit Seinen Augen der Güte leiten, gerade auch in schweren Tagen. Mit dieser Verheißung wollen wir das neue Jahr beginnen, dass es ein Jahr des Heiles für uns alle werde. Gott segne Sie!
Mit einem herzlichen Vergelt´s Gott für Ihre Verbundenheit zu unserer Gemeinschaft
 

Ihre dankbare

M. Bernarda Schmidt OSB

Äbtissin