St. Gertdudisbote

68. Jahrgang - Dezember 2013



„„Wenn wir sagen: Es ist Weihnacht,
dann sagen wir:
Gott hat Sein letztes,
Sein tiefstes,
Sein schönstes Wort
im fleischgewordenen Wort
in die Welt hineingesagt,
ein Wort,
das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann,
weil es Gott selbst in der Welt ist.
Und dieses Wort heißt:
Ich liebe dich,
du Welt und du Mensch.kldquo;

Karl Rahner

Liebe ist das Schönste des Glaubens

Kleine Vorbemerkung: Beim Jahrestreffen des Herz-Jesu-Vereins durfte ich ein Referat zur Herz-Jesu-Theologie halten. Leider war es mir zeitlich nicht möglich, dieses Referat für die Drucklegung umzuarbeiten. Als kleinen Ersatz erlaube ich mir, Ihnen eine leicht erweiterte Predigt zur Lektüre anzubieten.
Haben Liebesgedichte in der Kirche oder in der Theologie etwas zu suchen? Bei Hochzeiten mögen sie allenfalls vorgetragen werden oder von unverbesserlichen Romantikern in Predigten eingebaut werden. Aber im bescheidenen Alltag der Kirche und in der harten Realität dieser Welt haben Liebesgedichte kaum wirklich einen Platz.
Also, noch einmal gefragt: Gibt es Liebesgedichte in der Kirche oder in der Theologie? Doch die gibt es. In der Bibel gibt es sogar ein ganzes Buch, das letztlich ein einziges Liebeslied ist: das Hohelied der Liebe. Hier ein kurzer Ausschnitt:
„Des Nachts auf meinem Lager suchte ich ihn,
den meine Seele liebt. /
Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
Aufstehen will ich, die Stadt durchstreifen, / die Gassen und Plätze, /
ihn suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
Mich fanden die Wächter / bei ihrer Runde durch die Stadt. /
Habt ihr ihn gesehen, / den meine Seele liebt?
Kaum war ich an ihnen vorüber, /
fand ich ihn, den meine Seele liebt.“ (Hld 3,1-4)
Das Hohelied der Liebe besingt die Liebe auf mehreren Ebenen, die allesamt ihren Wert und ihre Geltung haben. Es besingt die Liebe zwischen Mann und Frau. Es besingt die Liebe zwischen Gott und Mensch. Es besingt die Sehnsucht des Menschen nach einem anderen Menschen und es besingt die Sehnsucht des Menschen nach Gott. Das Wunderbare dabei ist: es besingt beides – in einem zugleich.
Gottsucher aller Zeiten haben immer gespürt, da gibt es keinen unüberbrückbaren Unterschied. Wer Gott liebt, wird Menschen lieben. Wer Menschen liebt, bereitet sich für die Liebe Gottes. Zu lieben und geliebt zu werden, das ist die wahre Schönheit unseres Glaubens. Alles andere verblasst dagegen. Alles andere ist, wenn es nicht auf die Liebe bezogen ist, dagegen nichts, wie der Apostel Paulus im Hohelied der Liebe unmissverständlich klarstellt.
Und warum ist das so? Weil genau das der Grund- und Hoffnungssatz unseres Glaubens ist: Gott ist die Liebe. Und: ER hat uns zuerst geliebt. Und: In Jesus Christus sehen wir, dass Gott aus Liebe uns alles, sich selbst gegeben hat. Wir haben uns das also nicht selber ausgedacht. Es ist uns aufgegangen durch die Erfahrung mit Jesus Christus. Erst durch ihn, so wird Karl Rahner nicht müde zu betonen, können wir sagen, dass das erste und letzte Wort über die Wirklichkeit Liebe ist trotz aller Gegene-fahrungen.
Was gibt es Schöneres als die Liebe? Was gibt es Schöneres als die Sehnsucht? Alles leuchtet, wenn geliebt wird; alles taucht ins Licht, wenn Sehnsucht das Leben weitet. Liebe, Sehnsucht sind die Beweggründe des menschlichen Menschen, die Beweggründe des lebendigen Menschen. Wer liebt, wer Sehnsucht empfindet, der bleibt nicht sitzen, der bleibt nicht im Gewohnten, der richtet sich nicht ein im Mittelmäßigen, der kommt in Bewegung, der streckt sich aus, der weitet den Horizont.
Liebe, das versteht sich, ist dabei zutiefst menschliche Liebe, also keine überirdische, in falscher Weise verklärte Dimension des Menschen. Sie ist immer Gnadengabe und bleibt dabei doch eine menschliche Begabung. Weil dem so ist, bedarf es immer wieder auch der Unterscheidungsarbeit: Wo ist Liebe in Gefahr, abgehoben zu sein von der menschlichen Realität und daher blutleer und kraftlos zu werden? Wo wird Liebe mit Liebelei, Eigensinn und Bedürfnisbefriedigung verwechselt? Wer aufmerksam und selbstkritisch wie liebevoll zugleich zu unterscheiden versucht, der nähert sich existentiell der Wahrheit an: Es gibt nichts Schöneres als Liebe, es gibt nichts Schöneres als die Sehnsucht!
Doch es wäre eine romantische Verklärung, würde man behaupten: Wer liebt, dem widerfährt nichts mehr. Dem hängt der Himmel immer voller Geigen. Gottfried von Straßburg hat in seinem Versroman geschrieben: „Wem nie von Liebe Leid geschah, / Dem geschah auch Liebes von Liebe nie. / Lieb und Leid, wann ließen die / Im Minnen je sich scheiden?“ Lieben und leiden lassen sich nicht trennen, auch wenn wir uns das noch so wünschen. Lieben und leiden lassen sich nicht trennen, weil wir weder vollkommen noch im Vollkommenen angekommen sind, weil alles, was wir sind und leben, doch endlich, vorläufig, begrenzt ist.
Lieben und Leiden lassen sich nicht trennen. Denn: Wer liebt, kann enttäuscht werden. Wer liebt, ist verletzlich. Wer liebt, den lässt das Leid der anderen nicht unberührt. Wer voller Sehnsucht ist, den schmerzt es, nicht an das Ziel seiner Suche zu gelangen. Wer voller Sehnsucht ist, der muss aus sich herausgehen, und das ist ein Wagnis. Wer weiß, ob die Nacht den Geliebten erkennen lässt. Wer weiß, ob ich den Geliebten finde?
Doch es genügt nicht, nur in Frage zu stellen, wir müssen uns umgekehrt auch selber fragen und fragen lassen: Wie steht es um uns, um unsere Liebe und Sehnsucht? Im Evangelium berührt es den reichen Prasser nicht, dass der arme Lazarus am Boden liegt und nur von den Hunden, nicht aber den Menschen über ihn beachtet wird. In dieser Szene wird in grellen Farben ausgemalt, wie lieblos, wie abgründig gleichgültig wir sein können: Oben an der Tafel der genießende Prasser, unten am Boden der leidende Lazarus. Da muss Abraham keinen Abgrund schaffen, da klafft bereits ein Abgrund auf, wenn wir gleichgültig am Leid des anderen vorbeisehen. (Vgl. Lk 16,19-31)
Liebe und Sehnsucht mögen noch so sehr beschworen werden, sie weichen dem abgründig Hässlichen, wenn wir faktisch und lebenspraktisch gleichgültig, lieblos, selbstgerecht am Mitmenschen vorbeisehen und vorbeigehen. Schmerzt es mich, uns nicht auch, wie lieblos und gleichgültig wir am Evangelium vorbeigehen? Kommt uns nicht manchmal erschreckt in den Sinn, wie sehr wir bei oft noch so frommen Tun, faktisch, lebenspraktisch an Gott vorbeigehen. Wenn uns wenigstens nur einen Moment bewusst wird, wie wenig wir lieben, wie wenig unsere Sehnsucht auf Gott hin geht; wenn uns erschreckend bewusst wird, wie viel Vorletztes und leider auch Hinterletztes uns mehr antreibt, uns mehr erfüllt, als die Liebe, müssen wir dann nicht zugeben: Nein, ich schreibe nicht an Gottes Liebesgeschichte mit. Ich bin nicht auf der Suche nach Gott. Ich hab mir’s doch allzu behaglich eingerichtet in meiner kleinen Welt. Im Alltag wie am Sonntag. Könnte uns dann nicht auch aufgehen – nicht bloß mit dem Verstand, nicht bloß mit Worten – , wie sehr Gottes Liebesgeschichte mit uns Menschen Seine Leidensgeschichte ist?
In einem überwältigenden Augenblick ihres Lebens ist Mechthild von Magdeburg von der Einsicht erfasst worden: „Du Gott - in Deiner brennenden Sehnsucht!“ Das heißt doch: Gott ist voller Sehnsucht nach uns Menschen. Gott sucht nach uns Menschen. Gott sucht den Menschen in der Nacht von Gleichgültigkeit und Sünde. Gott sucht den Menschen, auch wenn der sich versteckt in der Nacht seiner kleinmütigen Zufriedenheit mit dem Vorläufigen dieser Welt. Wir können nichts Schöneres über unseren Glauben sagen als: Gott hat uns zuerst geliebt. ER brennt vor Sehnsucht nach uns. ER sucht uns. Das dürfen wir nicht tagtäglich und nebenbei sagen. Ein Liebesgedicht verbraucht sich, wird kläglich sinnlos, wenn es ohne Liebe wie ein billiges Rezept zitiert wird.
Wir dürfen über Gottes Liebe zu uns und Gottes Sehnsucht nach uns nicht billig reden. Wir dürfen schon gar nicht über Gottes Liebe und Sehnsucht reden, wenn wir wie der reiche Prasser am Leid des Anderen vorbeisehen. Aber eines dürfen wir - in diskreter Weise -, ja eines müssen wir – in diskreter Weise – tun, damit wir alles in einem zusammen sehen, damit wir alles in einem uns zu Herzen gehen lassen können.
Wir dürfen und müssen auf das durchbohrte Herz unseres Herrn Jesus Christus schauen. Denn da sehen wir das verwundete Herz Gottes. Wir schauen auf dieses Herz und ahnen, dass Gott Liebe ist und dass Gott seiner Liebe und Sehnsucht zu uns keine Grenzen setzt. Wir schauen auf dieses Herz und ahnen, dass Gottes Liebe verwundet ist – vom Leid in der Welt, von den Sünden der Menschen. Wir schauen auf dieses Herz und sehen, dass das durchbohrte Herz unseres Herrn Jesus Christus letzter Zufluchtsort, einzige Hoffnung ist. Denn durch dieses Herz sagt uns Gott in einem zugleich sein letztes und schönstes Wort der Liebe und gibt Gott für uns alle schon die Antwort.
Das durchbohrte Herz unseres Herrn Jesus Christus lässt uns ahnen: Das Schönste unseres Glaubens ist wirklich und wahrhaftig die Liebe: Gottes grenzenlose und unbedingte Liebe zu uns, seine brennende Sehnsucht nach uns. Darum, allein darum können wir mit allem Abgründigen in uns und in dieser Welt doch auch und immer wieder beten und bitten
: „Aufgebrochen bin ich, Dich zu suchen, den meine Seele liebt.
Ich suche Dich, ich suche Dich,
Du selbst bist’s, der mich findet.“
 Pfarrer und Dekan Dr. Wolfgang Schneider, Bad Birnbach

Aus unserer C H R O N I K :

Zu ihrem Namenstag am 20. August gratulierten wir M. Bernarda im Rahmen einer kleinen Feierstunde. Nach der Ansprache unserer Priorin Sr. Andrea folgte eine Bildbetrachtung zu zwei Werken, die vor einigen Wochen in Folge einer Stiftung in unser Kloster kamen. Dabei handelt es sich um Bilder (Aquarelle) des Monschauer Künstlers Gerhard Mevissen aus seinem Zyklus „Heimstatt Passion“. Zwei Variationen des Kelch-Motivs laden zum Betrachten ein und geben Raum für vielfältige Interpretationen. Besonders bemerkenswert ist dabei die als Sonne des Heils deutbare kreisrunde Farbfläche mitten im Kelch, die das unmittelbar Wahrnehmbare mit der Raum- und Zeit übergreifenden Wirkung zusammenschaut.
Ende August bot Pater Augustinus unter der Überschrift „Im Heute ankommen“ Studientage zum Zweiten Vatikanischen Konzil an. Eine Hinführung zur Thematik, die Lektüre ausgewählter Texte und der Austausch bildeten Schritte, durch die die bleibende Bedeutung der Wegweisungen des Konzils sichtbar wurden.
Daran schlossen sich Einkehrtage für unsere Oblatinnen an, die zum wiederholten Mal ganz mit Beiträgen der Teilnehmerinnen gestaltet waren. Von Lessings Ring-Parabel über die Unterscheidung der Geister bis hin zu persönlichen Glaubenszeugnissen war die Vielfalt groß, doch immer passend zum Jahr des Glaubens.
Anfang September unterzog sich Sr. Andrea zweier Staroperationen im Augen-MVZ Landshut bei Dr. Kölbl, die – Gott sei Dank – den erhofften Erfolg brachten!
Am Ende ihres Exklaustrations-Jahres bat Sr. Magdalena um Lösung der Gelübde und somit um das endgültige Ausscheiden aus unserer Gemeinschaft. Die Entscheidung ist ihr nicht leicht gefallen, aber ihr wurde in den vergangenen zwölf Monaten klar, dass das monastische Leben auf Dauer nicht ihr Weg ist. Sie ließ uns wissen, dass sie ihr Christsein in größerer Freiheit und näher am Menschen leben möchte. Am 5.9. kam sie, um sich von uns allen persönlich zu verabschieden. Wir wünschen ihr für ihren weiteren Lebensweg Gottes Segen und Geleit!
Die Arbeitsgemeinschaft der Orden im Bistum Passau bot am 21.9. einen Studientag zum Thema „Wenn Glaube in die Jahre kommt“ an. Er fand bei unseren Mitbrüdern in der Abtei Schweiklberg statt. Als Referentin hatten die Organisatoren Frau Dr. Marianne Habersetzer gewinnen können. Die im Erzbistum München-Freising tätige Pastoralreferentin ging mit den Teilnehmerinnen den Fragen „Warum funktioniert Glaube im Alter anders?“ und „Wie verändert sich Spiritualität im Laufe des Lebens?“ nach. Die Referentin meint: „Menschen sind im Alter so, wie sie durch ihr Leben hindurch geworden sind. Der Blick zurück ermöglicht, das Vergangene neu zu sehen und so manches zu verstehen, was vielleicht in früherer Zeit unverständlich war.“ Unsere Sr. Paula nahm im Sinne einer Fortbildung an diesem Studientag teil.
Am selben Tag gestaltete der Frauenbund aus Mariakirchen einen Einkehrtag bei uns.
Eine Woche später, am 29.9. konnten wir Pater Mirko Legawiec mit sechs Passauer Seminaristen zu Exerzitien bei uns begrüßen. Wir begleiteten ihn und die jungen Männer mit unserem Gebet.
Dass die Mitglieder des Gartenbauvereins Kirchham auch kulturell sehr interessiert sind, zeigte die große Beteiligung am Ausflug, der rund dreißig von ihnen am Nachmittag des 4. Oktober zu uns führte. Sr. Teresas Ausführungen zu unserer Geschichte, der Lebensform der Benediktinerinnen und die Kirchenführung verfolgten sie sehr aufmerksam.
M. Bernarda machte sich am 7.10. auf den Weg nach Maria Laach, um an der alle zwei Jahre stattfindenden Äbtissinnen-Tagung teilzunehmen. Gemeinsam mit rund 40 für ihre Gemeinschaften Verantwortlichen waren sie dort vier volle Tage in Hören, Beten, Arbeit und Austausch zusammen. Die philippinische Missionsbenediktinerin Mary John gestaltete zwei Tage zum Thema Solidarität, mit Impulsreferaten, Bibel- und Gruppenarbeit. Prof. Michael Hochschild referierte die Ergebnisse seiner Untersuchungen in mehreren Benediktinerklöstern unter der Überschrift ‘Elastische Tradition‘. Und schließlich galt es, dem Bericht der Vorsitzenden, der Wahl des VBD-Vorstandes und der Themensammlung für die Tagung 2015 noch genügend Zeit einzuräumen.
Vom 12. auf den 3.10. besuchten uns zehn Mitglieder der Franziskanischen Gemeinschaft am Rasso-Kloster in Grafrath. Unter der Leitung von Herrn Karl Sauer, der schon öfter uns Gast war, absolvierten sie ein reichhaltiges religiöses Programm in Niederbayern – und wir freuten uns, zu den Gastgebern zu zählen!
Für mehr als zwei Tage, nämlich für zwei Wochen, weilten in dieser Zeit Sr. Hiltrud und Sr. Hildegund bei uns zur Erholung. Sr. Hiltrud Baumer war bis Pfingsten diesen Jahres Generaloberin der Mallersdorfer Schwestern. Vor ihrer sechs Jahre währenden Amtszeit war sie in Rumänien tätig und führte junge Frauen in ihrer dortigen Niederlassung in das Ordensleben ein. In zwei Rekreationen erzählte sie uns sehr interessant von Land und Leuten, von der großen Armut, der Arbeitslosigkeit und manch haarsträubenden Verhältnissen im Gesundheitsweisen, aber auch von der großen Hilfsbereitschaft deutscher Spender, durch die die Schwestern in Rumänien nicht wenig bewirken können!
Die Niederaltaicher Oblatengemeinschaft trifft sich zwei mal im Jahr für fünf Tage. Dabei steht jeweils auch ein Ausflug auf dem Programm. Und so durften wir am 26.10. unter der Leitung von Frater Pirmin fast dreißig Damen und Herren bei uns begrüßen. Am Vormittag stand der Diavortrag über unser Kloster und unser Leben hier auf dem Programm, am Nachmittag brachten den aufmerksamen Zuhörern Sr. Veronika Gestalt und Leben der heiligen Gertrud nahe, und anschließend Pater Augustinus die ‚Geistlichen Übungen‘ unserer Patronin.
Am Abend desselben Tages starb nach langer schwerer Krankheit Frau Rita Wimmer in Ortenburg. Sie war rund dreißig Jahre als Erzieherin und Leiterin in unserem Kindrgarten tätig, voller Engagement und Verantwortungsbewusstsein. Unsere Einrichtung ist durch sie das geworden, was sie heute ist – wir werden Frau Wimmer ein ehrendes Andenken bewahren! Am 31.10. wurde die Totenmesse in Ortenburg gehalten, an der M. Bernarda, Sr. Maria und Sr. Teresa teilnahmen. Letztere sprach in unser aller Namen einen Nachruf. Außerdem nahm das gesamte Team unseres Kindergartens und eine große Zahl von Freundinnen und Bekannten am Gottesdienst teil. R.i.p.!
Von 3. bis 8. November war nach längerer Zeit einmal wieder Frau Christine Geier aus Tübingen bei uns. Das gab uns die Gelegenheit, nicht nur einige Einheiten Stimmbildung zu halten, sondern auch unbekannte Lieder aus dem neuen Gotteslob einzuüben, das ja mit Beginn des neuen Kirchenjahres eingeführt werden soll.

***

Liebe Angehörige, liebe Vereinsmitglieder, Wohltäter und Freunde unserer Abtei, liebe Schwestern und Brüder,
es ist wieder Advent geworden, die so oft zitierte und herbeigesehnte Zeit, die "stade Zeit", wie es in Bayern heißt. Advent ist immer mehr eine ruhelose Zeit - alles ist unterwegs. Entweder auf der Flucht vor Weihnachten oder unterwegs zum Einkaufen ...
Schauen wir ins Lukas-Evangelium, da ist es nicht anders: Ein Engel kommt zu Maria, Maria geht zu Elisabeth, Maria und Josef gehen nach Bethlehem, flüchten nach Ägypten ... Also auch da: alles ist unterwegs! Und trotzdem gibt es einen Unterschied: Es gibt ein Unterwegssein, damit alles klappt, alles im Frieden ist und alles so bleibt, wie es immer schon war. Aber es gibt auch ein Unterwegssein, weil etwas Neues geschieht, weil es eine Verheißung, eine Hoffnung gibt. Die Frage in diesen Wochen an uns: Sind wir unterwegs, um sitzen zu bleiben, oder um neu aufzubrechen?
(vgl. Andrea Schwarz, Eigentlich ist Weihnachten ganz anders. Freiburg 2009)
Ich möchte schließen mit der vierten Strophe von "O Herr, wenn Du kommst, wird die Welt wieder neu" (Neues Gotteslob Nr. 233):
"O Herr, wenn Du kommst, hält uns nichts mehr zurück.
Wir laufen voll Freude den Weg auf Dich zu.
Dein Fest ohne Ende steht für uns bereit.
O Herr, wir warten auf Dich."
Ihnen allen ein aufrichtiges Vergelt's Gott für Ihr Beten, Ihre Treue zu unserem Haus.
Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und Gottes Schutz ins neue Jahr.
Mit dankbaren herzlichen Grüßen,
Ihre



M. Bernarda Schmidt OSB

(Äbtissin)