73. Jahrgang

 

Dezember 2018

 

 EIN  ZWEIFACHES  KOMMEN

 

Wenn Sie den neuen St. Gertrudisboten in den Händen halten, steht schon die Zeit des Advent vor der Tür. Im Kloster freuen wir uns darauf, denn in diesen Wochen schenkt uns die Liturgie eine Fülle wunderbarer Gesänge, die Sehnsucht wecken und das Herz vorbereiten auf das kommende Geheimnis der Geburt des Herrn. Auf der anderen Seite ist diese Zeit im öffentlichen Leben leider auch belastet durch ein Übermaß an kommerziellen Interessen und einen Rummel, der für die in vielen Ansprachen beschworene Stille wenig Raum lässt. Weihnachten ist das beliebte­ste kirch­li­che Fest, zugleich aber ist kein christli­ches Fest so sehr von Ver­fla­chung und Zweckentfrem­dung bedroht.

 

Das Wort ‘Ad­vent’

 

Wenn wir nach dem Sinn der Adventszeit fragen, gibt uns das Wort ‘Advent’ eine Antwort. Wir geben es im Deutschen ge­wöhn­lich mit ‘An­kunft’ wie­der. Aber an sich ist das lateinische Wort ‘ad­ven­tus’ eine Überset­zung des griechischen ‘Parusia’, ‘Paru­sie’, was man ins Deut­sche als ‘Anwesen­heit’ wiedergeben kann. Im Altertum war das ein Fachaus­druck, den man gebrauchte, wenn ein König zum Be­such in einer Stadt eingetroffen war. Aber auch im Tem­pel, wenn die Men­schen den Ein­druck hat­ten, dass ein Gott auf ihre Gebete hörte und sich ih­nen zeigte, sprach man von Pa­rusie. ‘Pa­rusie’, ‘Advent’ bedeutet also sozu­sagen: „Jetzt beginnt es!“ Es stecken in diesem Wort zwei Ele­mente, zwei Pole: das ‘Schon’ und das ‘Noch nicht’. ‘Parusie’ heißt: der König ist schon zum Be­such in der Stadt ein­getroffen, er ist schon da. Es heißt aber zu­gleich: Seinen großen Auf­tritt, seine Re­de vor der Be­völ­ke­rung, hat er König noch nicht gehalten.

 

Das „Schon“ und das „Noch nicht“

 

Auch im christlichen Advent finden wir diese beiden Pole: das Schon und das Noch nicht. Advent bedeutet beides: Gott ist schon angekommen, er ist schon da in dieser Welt. Aber seine Anwe­senheit in dieser Welt ist noch verborgen, sie ist noch nicht vor aller Augen of­fenbar geworden. Wenn Sie so wollen: Seinen „gro­ßen Auftritt“ hat er noch nicht gehabt. Das Schon bedeutet für uns: Wir be­rei­ten uns vor auf Weihnachten als dem Fest der Erinne­rung an das Kom­men Gottes in unse­re Welt. Das Noch nicht bedeutet für uns: Wir harren noch auf den „großen Auf­tritt“ Got­tes, auf sein endgültiges Kom­men in Herr­lichkeit; wir üben uns ein in jene Wachsam­keit, die der Herr im Evangelium immer wie­der for­dert. Beides steht in einem inneren Zusam­men­hang. Denn die Rück­schau auf das erste Kommen Got­tes im Fleisch gibt uns Mut zur Vor­aus­schau auf sein end­gültiges Kom­men in Kraft und Herr­lichkeit. Die Allgemei­ne Ein­führung in das Römi­sche Mess­buch schreibt deshalb ganz treffend (Nr. 39): „Die Adventszeit hat einen doppel­ten Cha­rak­ter; sie ist einer­seits Vorbe­reitungszeit auf die weih­nachtli­chen Hoch­feste mit ihrem Ge­dächtnis des ersten Kom­mens des Got­tes­sohnes zu den Men­schen. Anderer­seits lenkt die Ad­ventszeit zu­gleich durch dieses Geden­ken die Herzen hin zur Erwar­tung der zweiten An­kunft Christi am En­de der Zeiten.“

 

        Diese beiden Pole der Advents­zeit finden eine Verkörperung in den beiden Heiligen, welche diese Wochen prägen. Maria steht vor allem für das weih­nacht­li­che Geheim­nis, das Kommen Gottes in Verborgen­heit und Nied­rig­keit. Johannes der Täufer aber, der uns besonders in den ersten beiden Wochen begegnet, spricht schon vom Kommen Gottes zum Gericht, von seiner endzeitli­chen Ankunft in Hoheit und Herr­lichkeit. Beide Heilige deuten je auf ihre Weise hin auf Christus, der die Mitte unserer Erwartung und Hoffnung ist. Möge also die Freude über das Kind in der Krippe, das uns geschenkt ist, in uns zugleich die Vorfreude wecken auf jene Begegnung mit dem Herrn, da wir ihn schauen werden von Angesicht zu Angesicht.

 

Pater Augustinus Weber OSB

 

Aus unserer  C H R O N I K :

 

Die Segenswünsche zu Mutter Bernardas Namenstag brachten wir am 20. August im Rahmen einer kleinen Feierstunde zum Ausdruck. Dabei griffen wir das von unserer Äbtissin geschätzte Motiv des Labyrinths auf und gaben unserer Hoffnung Ausdruck, dass sich hinter jeder Kehre und Wendung das nächste Stück gangbaren Weges auftut, für sie ganz persönlich, aber auch für uns als Gemeinschaft in dieser Zeit des Umbruchs. Und wir dankten Mutter Bernarda für ihre Geduld, ihre Ausdauer und ihren treuen Dienst!

 

Von 17. bis 19. September wurde in der Abtei Niederaltaich erneut ein Kloster-Arbeiten-Kurs unter Leitung von Frau Ute Keller angeboten, an dem auch Schwester Bonaventura wieder gerne teilnahm. Das gemeinsame Erarbeiten eines kleinen Kunstwerks ist jedesmal neu eine reizvolle Herausforderung, die nur Kenner richtig zu schätzen wissen!

 

In derselben Woche fand bei den Franziskanerinnen in Reute (Aulen-dorf) die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Ökonominnen der deutschen Frauenorden statt. Nachdem es in den vergangenen beiden Jahren nicht gut möglich war, konnte Schwester Teresa diesmal wieder mit von der Partie sein und sehr gute Referate hören, angefangen von der geistlichen Einheit „Benedikt und die digitalen Medien“ von Schwester Dr. Michaela Puzicha OSB über nachhaltige und ethisch vertretbare Geldanlagen bis hin zum leidigen Thema Datenschutz.

 

Die oben schon erwähnte Benediktiner-Abtei Niederaltaich ist nicht nur eines der uns nächst gelegenen Klöster (ca. eine dreiviertel Stunde Fahrzeit). Es ist auch die Heimat unseres Spirituals Pater Augustinus. So waren wir selbstverständlich bei der Feier von 100 Jahren Wiedergründung am 22.9. mit einer kleinen Abordnung vertreten: Schwester Andrea und Schwester Veronika feierten den Pontifikalgottesdienst mit Bischof Stefan mit und hörten den anschließenden Festvortrag von Pater Michael Kaufmann, der in ebenso fundiert-interessaner wie unterhaltsamer Weise  über die Geschichte der Abtei referierte. Unter den Gästen waren der bayerische Kultusminister Bernd Sibler ebenso wie Gregor III. Laham, Patriarch emeritus von Antiochien und dem ganzen Orient, von Alexandrien und von Jerusalem. Beeindruckend auch die Kirchenmusik, ausgeführt von den „Pueri Cantores Altahensis“ mit der „Messe für Kinder“ des englischen Komponisten John Rutter und die feierliche byzantinische Vesper zum Abschluss des Festes. Mögen sich die vielen guten Wünsche, die dem Konvent der Abtei Niederaltaich an diesem Tag zugesprochen wurden, in einer gesegneten Zukunft erfüllen!

 

Und auch anderenorts wurde in diesem Jahr kräftig gefeiert: Die Erzdiözese Salzburg beging das 1300-Jahr-Jubiläum der Diözesanpatrone Rupert und Erentrudis. Sie sind untrennbar mit der Geschichte, der Kultur und der Christianisierung dieses Landstrichs verbunden und haben den geistlichen Grundstein für die Diözese gelegt. Darum wurde der Ruperti-tag, der 24.9. als Festtag in der Salzburger Altstadt begangen und ein sicht-bares und lebendiges Zeichen gesetzt. Die Feier begann in der Klosterkirche unserer Mitschwestern auf dem Nonnberg, von wo aus sich die Pro-zession nach St. Peter in Bewegung setzte, wobei die Nonnberger Äbtissin M. Veronika den kleinen Schrein mit Reliquien der heiligen Erentrudis trug. Im Sinne der Verbundenheit waren von Seiten des Erzbischofs alle Äbtissinnen der Föderation der Bayerischen Benediktinerinnen eingeladen worden. Die Abtei Nonnberg gehört der Föderation seit ihrer Gründung 1992 an. Stellvertretend für Mutter Bernarda nahm Schwester Teresa an den Festlichkeiten teil, die sehr beeindruckend waren und wie ein Volks- und Kirchenfest in einem wirkten. Auf die Prozession folgte eine Statio bei den Mitbrüdern in St. Peter und dann der große festliche Zug zum Dom, in dem eine erhebende Liturgie gefeiert wurde. Beim anschließenden Mittag-essen im Festzelt war dann noch reichlich Gelegenheit zu Begegnung und Austausch.

 

Unsere Kindergarten-Leitung lud am 26.9. zum ersten Elternabend im neuen Kindergarten-Jahr ein. Ausnahmsweise fand er im Bürgerhaus statt, denn der Klostersaal wird ja derzeit von uns als Kapelle genutzt. Neben den üblichen Erläuterungen zu den Abläufen in einem Kindergarten und der Wahl eines neuen Eltern-Beirats, war diesmal auch der kommende Trägerwechsel ein wichtiger Punkt. So wandte sich zunächst Schwester Teresa stellvertretend für unsere Gemeinschaft an die anwesenden Eltern und brachte in einem kurzen Rückblick zum Ausdruck, wie sehr die seit 1927 bestehende Einrichtung Teil der Kloster- und Dorfgeschichte ist. Dank engagierter Mitarbeiterinnen wird dort bis heute segensreich gearbeitet. Und wenn auch schon seit langen Jahren keine Schwester mehr zum Team gehört, so wissen wir doch das christliche Menschenbild und die entsprechenden Erziehungsgrundsätze nicht nur im Konzept niedergelegt, sondern auch in der tagtäglichen Arbeit verwirklicht. Schwester Teresa dankte ausdrücklich für das entgegengebrachte Vertrauen und bat, dies auch dem neuen Träger, der Hans Lindner Stiftung, in gleicher Weise zu schenken. Aus organisatorischen Gründen erfolgt der Träger-Wechsel zum 31.12.18 / 1.1.19. Beim Namen „Kindergarten St. Gertrud“ angefangen wird nach außen hin kaum etwas davon spürbar werden, weil das bestehen-de Team in den vorhandenen Räumen seine Arbeit in bewährter Weise fortsetzt. Ein Kooperations-Vertrag regelt den verwaltungstechnischen Übergang. Dies bestätigten und bekräftigten die anwesenden Gäste aus Arnstorf, Frau Stephanie Lindner als Vertreterin der Hans Lindner Stiftung, und Frau Aigner und Herr Schaitl als Geschäftsführer der Parkwohnstift Arnstorf GmbH. So sind wir zuversichtlich, unseren Kindergarten in eine gute Zukunft zu entlassen!

 

Mit dem Monat September endeten die Arbeitsverhältnisse all unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei uns im Klosterbereich. Im Rahmen der umfassenden Weichenstellung für die Zukunft war diese Entscheidung ja schon Ende vorigen Jahres gefallen und den Betroffenen bekanntgegeben worden. Nun wurde es Ernst, und es hieß ein weiteres Kapitel unserer Geschichte schließen. Im Rahmen einer Abschiedsfeier am 28.9. dankte Mutter Bernarda in ihrer Ansprache allen, die unserem Mitarbeiterstab teilweise über Jahrzehnte angehörten für ihre Treue und ihren engagierten Einsatz. Das Miteinander war für beide Seiten Teil des Lebens, ja geteiltes Leben und bleibt in dankbarer Erinnerung. Anschließend griff Schwester Veronika zur Gitarre und brachte in „Gstanzl“ gefasst dies noch einmal auf andere Weise zu Gehör, persönlich, treffend und humorvoll. Beim anschließenden Pizza- und Eis-Essen war dann Raum für den zwanglosen Austausch, bevor wir uns voneinander verabschiedeten.

 

Die Arbeitsgemeinschaft der Orden in unserem Bistum (Passau) lud auch in diesem Jahr wieder zu einem sogenannten Studientag ein. Er fand am 29.9. statt; bewährte und geschätzte Gastgeberinnen waren die Bene-diktinerinnen der Anbetung in Neustift bei Ortenburg. Inhaltlich ging es diesmal um die Hoffnung. Dazu hatte der Vorstand den Franziskaner Pater Dr. Cornelius Bohl ofm aus München gewinnen können. Dieser stellte seine Ausführungen unter die Überschrift „Ordensleben – Lernort der Hoffnung?“. Damit griff er ein zentrales Stichwort aus der Enzyklika SPE SALVI von Papst Benedikt XVI. auf, der darin drei Lern- und Übungsorte der Hoffnung ausmacht. Schwester Veronika und Schwester Paula waren unter den rund vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Nach allem Negativem, das uns in der Kirche derzeit umtreibt, empfanden sie eine so ausführliche Beschäftigung mit der Hoffnung als sehr wohltuend. Darüber hinaus bot die lange Mittagspause viel Gelegenheit zum Austausch, was auch dankbar genutzt wurde. Danach folgte der zweite Teil der inhaltlichen Arbeit. Allen Organisatoren – nicht zuletzt Pater Augustinus, der ja seit einiger Zeit dem Vorstand der AGOP angehört – auch auf diesem Wege nochmals ein herzliches Vergelt’s Gott!

 

        Vor etwa zwei Jahren konnten wir Ihnen berichten dass wir uns entschieden haben, unser ehemaliges Gästehaus an die gemeinnützige GmbH Sozialteam zu übergeben. Dieser Dienstleister unter Leitung der Brüder Weiß (deren Mutter mit + Schwester Stephania befreundet war) ist bereits in über 15 Einrichtungen der Senioren-Hilfe und der Soziotherapie in Bayern und Sachsen tätig und konnte 2017 auf sein 25jähriges Bestehen zurückblicken. So wurde also nach allen erforderlichen Planungen und vielen genehmigungsrechtlichen Schritten vor einem Jahr mit den Umbauarbeiten hier in Tettenweis begonnen und diese nun schließlich im Oktober (fast) zu Ende gebracht. Mit Dankbarkeit und Freude übergab man am 12.10. das Haus, das den Namen ‘Maria Rast‘ behalten hat, im Rahmen eines Festaktes seiner neuen Bestimmung. Wir Schwestern gehörten zu den fast 90 geladenen Gästen und waren auch gebeten worden, ein Grußwort an die Anwesenden zu richten. In diesem rief Schwester Teresa stellvertretend in Erinnerung, dass für uns seinerzeit drei Punkte ausschlaggebend waren: Erstens die Persönlichkeiten der Familie Weiß, mit der uns von Anfang an Sympathie verband und die unser uneingeschränktes Vertrauen genießt. Sie haben es uns leicht gemacht, mit ihrem Projekt warm zu werden, auf ihre Erfahrung und ihre Kompetenz zu bauen. Zweitens die Art der Nutzung: Das Haus sollte wieder Menschen beherbergen und beheimaten, was nahtlos an die Zweckbestimmung des Gästehauses eines Klosters anschließt. Und schließlich die Nachhaltigkeit der Nutzung. Es geht nicht um ein Investment, das heute Gewinn verspricht, morgen in die Krise gerät und übermorgen einem ganz anderen Geschäftsmodell Platz macht. Es geht darum, Raum zu schaffen und bereitzustellen, auch in zeitlicher Hinsicht. Stabilisierung, Heilung und Wachstum brauchen den langen Atem, nicht den geschäftigen Wechsel. In Anbetracht dieser guten Vorzeichen sind wir dankbar für alles, was in den vergangenen Monaten geschehen ist und freuen uns auf die Zukunft. Dabei wissen wir als Christen, dass alles menschliche Wollen, Planen, Denken und Tun seine Grenzen hat. Darum wenden wir uns im Gebet an Gott und bitten IHN, dass ER Seinen Segen auf diese Einrichtung legt. Um das im wahrsten Sinne des Wortes zu versinn-Bild-lichen, überreichte Schwester Teresa am Schluß einen großen, handgemalten irischen Segenswunsch der Passauer Künstlerin Martha Weiß. Da heißt es: „Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen! Möge der Wind immer in deinem Rücken sein! Möge Gott Seine schützende Hand über dir halten!“ Wir sind der zuversichtlichen Hoffnung, dass diese Wünsche in Erfüllung gehen, für die Verantwortlichen und Mitarbeiter und ebenso für alle, die im ‘Haus Maria Rast‘ leben werden! Am Nachmittag war dann Gelegenheit für alle Interessierten, sich das Haus von innen anzusehen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Einrichtungen von Sozialteam boten Führungen an und erklärten das Konzept und die Arbeitsweise in einer solchen Langzeiteinrichtung für Suchtkranke Menschen, die eine Entgiftungs- / Entwöhnungsbehandlung erfolgreich abgeschlossen haben und nun dauerhaft abstinent leben wollen.

 

        Eine Zwangspause wurde Schwester Maria auferlegt, als sie am 19.10. im Gewächshaus stürzte und sich die rechte Hand brach. Inzwischen befindet sie sich zur Reha in Bad Griesbach.

 

Am Ende des Monats Oktober vollzog sich ein weiterer, sehr wichtiger Schritt in der Geschichte unserer Gemeinschaft: Als letzter unserer Gewerbe-Betriebe stellte die Steppdecken-Näherei am 31.10. nach über 90jährigem Bestehen ihre Tätigkeit ein. Sie wurde Mitte der 20er Jahre gegründet, als das Kloster infolge der großen Geldentwertung die Mitgiften der Schwestern verloren hatte und dringend neue Einnahmequellen brauchte. Der erhoffte Erfolg blieb nicht aus. Schon im ersten Prospekt, einem achtseitigen Faltblatt, werden neben drei Seiten Produkt-Beschreibung vier Seiten Auszüge aus Dank- und Anerkennungsschreiben abgedruckt – und am Schluß in Fettdruck stolz vermerkt: „Anmerkung: Unser Deckenversand beschränkt sich nicht nur auf alle Teile Deutsch-lands (Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Thüringen, Rheinland, West-falen, Schlesien, Sachsen, Ostpreußen usw.), wir liefern auch Decken nach Nordamerika, Brasilien, Persien, Afrika, Argentinien, China, Rom, Wien.“ Der Kundenkreis wandelte sich, die Produktpalette wurde erweitert, und die Qualität blieb unverändert hoch. Dafür sorgten die Meisterinnen, zuletzt Schwester Lioba, die nun mit 87 Jahren ihren wohlverdienten „Ruhestand“ antreten darf! Sie war seit 1959 in der Steppdecken-Näherei tätig, leitete sie seit 1975 und führte ihn zuletzt mit Hilfe einer Mitarbeiterin und eines Mitarbeiters, denen wir ebenfalls für ihren engagierten Einsatz sehr dankbar sind!

 

Liebe Angehörige, liebe Vereinsmitglieder, Wohltäter und Freunde unserer Abtei, liebe Schwestern und Brüder,

 

Ein „etwas anderes“ Jahr geht zu Ende. Die Klimaveränderung hat uns voll erreicht. Wir können fragen: Was kommt noch? Jeder Advent hat sein eigenes Gepräge durch das, was wir in der zurückliegenden Zeit erlebt haben. Das Wesentliche bleibt: Advent ist die Zeit der Verheißung und noch nicht die Erfüllung der Erwartung und der Freude (Delp). Mehr als sonst sehnen wir uns nach Friede Freude und Geborgenheit. Wir sehnen uns nach Frieden in unserem Land, der immer mehr zu zerfallen scheint, trotz allem Gerede über „Werte“. Viele denken nur an sich und die Macht und nicht mehr an das Wort des Herrn „Unter euch aber sei es nicht so“.

 

Advent – worauf warten wir? Auch im Evangelium ruft Jesus nicht zur Besinnlichkeit, sondern zur Wachsamkeit auf. Im Evangelium des 1. Adventssonntages (Lj C) begegnen wir dem, was uns heute Angst macht weltweit. Die Vorboten sind längst sichtbar. Und nichts kann rückgängig gemacht werden. „Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe“ (Lk 21,28).

 

Ihnen allen wünsche ich eine gesegnete Adventszeit, eine gesegnete Vor-bereitungszeit auf das Kommen des Herrn. Am Ende des Jahres möchte ich mich wieder bei Ihnen bedanken für alle Treue, Ihr Interesse wie alles  weitergeht bei uns, Ihre finanzielle Unterstützung und ganz besonders für Ihr Gebet.   

 

Mit dankbaren herzlichen Grüßen, 

 

Ihre

 

M. Bernarda Schmidt OSB

 

Äbtissin