75. Jahrgang

September 2020

Liebe Leserinnen und Leser unseres St. Gertrudisboten,

 

als erstes wird Ihnen auffallen, dass der „Kopf“ unserer Quartalsschrift nicht mehr derselbe ist, wie noch in der Juni-Ausgabe. So bringen wir bereits mit dem äußeren Erscheinungsbild zum Ausdruck, was in den vergangenen Wochen und Monaten geschehen ist: Wir sind aus unserem „Exil“ im Nebengebäude des Kloster-Altbaus zurückgezogen in die neuen alten Räume, in den uns bleibend zugedachten Bereich! Nach mehr als zwei Jahren ist damit vollzogen, was wir Ende 2017 entschieden und in der Vertragsunterzeichnung im Januar 2018 besiegelt haben: Unsere Kloster-Immobilie ist an die Hans Lindner Stiftung übergegangen, die sie mit einem enormen Einsatz von Kraft, Zeit und Geld generalsaniert und umgebaut hat, sodass Mitte Juli 33 Appartements Betreutes Wohnen bezugsfertig wurden. Wir konnten etwas früher, am 22. Juni mit unserem Einzug in unseren Bereich beginnen. Das ganze Unterfangen dauerte gut fünf Wochen und forderte uns alle sehr. Doch nun ist es geschafft, und wir nehmen unser klösterliches Leben im neuen Rahmen wieder auf. Dabei ist das Wichtigste für uns, dass uns die Klosterkirche nun wieder zur Verfügung steht, unterteilt in Sommer- und Winterkirche (früherer Gästechor) und mit zwei Sakristei-Räumen unter der Empore, doch ansonsten unverändert. Hier schlägt gleichsam das Herz des Klosters, hier ist der Mittelpunkt unseres gemein-samen Lebens.

 

Als Frau Graßl-Soller vor 15 Jahren einen Malkurs in unserem Gästehaus abhielt, nahm auch die Designerin Frau Margot Schröder aus Rederank daran teil. Sie entwarf ein neues Logo für uns und stellte es uns gerne zur weiteren Verwendung zur Verfügung. Nun konnten wir darauf zurückgreifen und es leicht verändert verwenden.

 

Abtei 2.0

 

Nach der Gründung unserer Abtei im Jahre 1899 ist der Verkauf der Immobilie und der Rückzug auf einen kleinen Teil der Gebäude zweifellos der größte Einschnitt in der Geschichte unserer Gemeinschaft. Noch vor wenigen Jahren hätten wir so etwas für unmöglich gehalten. Denn ein Auf und ein Ab hat es in der Geschichte von Klöstern immer schon gegeben. Allerdings hat die personelle Abwärtsentwicklung in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in unserem Fall einen so dramatischen Verlauf genommen, dass wir darin kein Tief mehr erblicken konnten, das sich in absehbarer Zeit wieder zum Besseren wenden würde. Der Ursachen dafür sind viele; wir können sie an dieser Stelle nicht im Einzelnen untersuchen. Wir mussten also handeln und durften dankbar feststellen, dass Gott uns dabei führte. IHM vor allem gilt darum unser Dank!

 

Darüber hinaus möchten wir Familie Lindner danken, die – vor allem in der Person des Senior-Chefs Hans Lindner – unverdrossen an diesem großen und mutigen Projekt festhält und dazu steht. Auch die weit über das Plan-Soll hinaus gestiegenen Baukosten haben sie zu keinen Abstrichen veran-lasst. Alles wurde und wird in sehr ansprechender Weise und hoher Qualität ausgeführt.

 

Danken wollen wir sodann Ihnen, liebe Angehörige, Vereinsmitglieder, Freundinnen und Wohltäterinnen unserer Gemeinschaft: Sie haben die Entwicklung der letzten Jahre mit großem Interesse begleitet und mit Ihrem Gebet und Ihren Gaben unterstützt. Das hat uns sehr geholfen und bedeutet uns viel – Vergelt’s Gott! Dabei sind wir uns wohl bewusst, dass wir Ihnen einiges zugemutet haben. Nicht alles konnten wir erschöpfend erklären, nicht jeder Schritt, den wir machten, wird für Sie nachvollziehbar gewesen sein. Viele von Ihnen haben sich – wie wir – von dem „alten St. Gertrud“, das Sie von Besuchen her kannten und schätzten, verabschieden müssen, ja, um Ihre geistliche Heimat gebangt. Danke, dass Sie auch den Abschied innerlich mitvollzogen haben! Und doch konnte es ja nur so gelingen, klösterliches Leben an diesem Ort fortbestehen zu lassen.

 

Dank gebührt nicht zuletzt all den fleißigen Helferinnen und Helfern, ohne die der Umzug nicht zu bewältigen gewesen wäre: Allen voran unser ehemaliger Hausmeister und jetziger Mitarbeiter des Parkwohnstifts Herr Siegfried Sebele, dem kein Schrank zu schwer und keine Schachtel zu sperrig war. Auch Frau Johanna Rossmeissl packte mehrfach fest mit an.

 

An vielen Tagen wurden wir zudem tatkräftig unterstützt von Familie Groh aus Vilshofen (Groh Dienstleistungen), deren Arbeit wir schon vor Jahren, als es die Speicher zu räumen galt, kennen und schätzen lernten. Ihre Vielseitigkeit, ihre Erfahrung und ihre guten Hinweise waren uns eine große Hilfe!

 

Frau Marianne Stadler reiste zwei Mal eigens aus Oberaudorf an, um uns jeweils für mehrere Tage mit viel Geschick und Ordnungssinn zu helfen.

 

Unerwähnt darf auch nicht bleiben, dass die Neustifter Schwestern uns vier praktische Wägen ausliehen, mit denen wir unsere persönlichen Dinge gut transportieren konnten.

 

Und last but not least packte auch Pater Augustinus mit an und machte sich um den Umzug der Chor- und Sakristei-Bücher verdient – Vergelt’s Gott allen von Herzen!

 

 

Aus unserer Chronik:

 

         Schwester Andrea musste wegen akuter Beschwerden am 18.5. erneut ins Krankenhaus. Dort konnte ihr diesmal rasch geholfen werden; die Therapie schlug gut an. Und so kehrte sie am 20.5. bereits wieder heim.

 

         Leider war jedoch von 25.6. bis 6.7. für Schwester Andrea wieder ein Krankenhaus-Aufenthalt erforderlich. Wir hoffen und beten gemeinsam, dass eine Stabilisierung gelingt.

 

        Im Übrigen war der Berichts-Zeitraum ganz von Umzug und Neuanfang geprägt.

 

        Zu einem ewigen Neuanfang wurde unser Oblate, Herr Karl-Heinz Geier aus Wiesensteig, am Abend des 25.7. im Alter von 82 Jahren gerufen – nach langer schwerer Krankheit und von seiner Familie liebevoll begleitet. Er bleibt uns in lebendiger Erinnerung. R.i.p.!

 

 Bitte beachten Sie:

 

Unsere Adresse lautet unverändert:

 

                Hauptstraße 2 in 94167 Tettenweis.

 

Wir haben aber eine neue Telefon-Nummer:

 

sie lautet: 08534/9690-100! (Fax: 08534/9690-125)

 

 

JAHRESVERSAMMLUNG  des Herz-Jesu-Hilfsvereins e.V.

 

am Sonntag, 20. September im  neuen ’Klostercafé’(Parkwohnstift) um 14:15 Uhr

 

- Begrüßung durch die 1. Vorsitzende Frau Äbtissin M. Bernarda Schmidt

- Rechenschaftsbericht (Sr. Teresa)

- Geistlicher Impuls (M. Bernarda)

- Geschäftsführer Helmut Schaitl spricht über Konzept und Zielsetzung des Parkwohnstifts Tettenweis und führt durch die neu gestalteten Räume

- Begegnung und Austausch bei Kaffee / Tee und Kuchen

- Abschluss mit der Vesper in der Abteikirche

 

Es ergeht ganz herzliche Einladung an die Mitglieder und an alle Interessierten! Beachten Sie dabei bitte, dass aufgrund der Corona-Regeln eine Voranmeldung – schriftlich oder per Telefon – erfoderlich ist!

 

 

Liebe Angehörige, liebe Vereinsmitglieder, Wohltäter und Freunde unserer Abtei, liebe Schwestern und Brüder,

geschafft – geschafft! Wir haben es geschafft mit dem Umzug und sind geschafft. Es bleibt noch viel Arbeit, bis alles wieder an Ort und Stelle ist. Wir sind nur dankbar, dass Gott uns diesen Weg eröffnet hat und uns auch die Kraft gegeben hat, ihn zu gehen. Wir haben wie Abraham im übertragenen Sinn unsere Heimat verlassen und Vieles, was uns im Lauf der Jahrzehnte lieb und teuer geworden ist. Von Vielem mussten wir uns trennen. Ein Trost war, dass wir die Kirche behalten konnten, sie ist jetzt rein architektonisch der Mittelpunkt der Abtei. Zur ersten Vesper in unserer Winterkirche läutete auch unsere neu renovierte Glocke.

Diese zwei Jahre des Umbaus und ganz besonders die mehr als fünf Wochen Umzug waren für uns alle eine große Schule des Loslassens.

Wie schon erwähnt auf Seite 6 haben wir viel Hilfe erfahren. Nochmals ein herzliches Vergelt´s Gott an die Familie Lindner, die diesen Schritt mit uns gewagt hat.

 

Ihnen allen ein herzliches Vergelt´s Gott für Ihr Mitbeten, für Ihr oft zum Ausdruck gebrachtes Interesse.

 

                                 Mit dankbaren herzlichen Grüßen,  

 

Ihre

(Äbtissin)